Bitcoin-ETFs treiben Krypto-Rallye an
Der Preis der nach Marktkapitalisierung grössten Kryptowährung Bitcoin (BTC) bewegt sich seit einigen Wochen wieder steil nach oben. Allein in diesem Jahr hat sich die älteste und bekannteste Digitalwährung um 60% erhöht, auf Sicht von einem Jahr sind es 140%. Wichtigster Grund für den jüngsten Kursanstieg ist die seit Januar in den USA bestehende Möglichkeit, über börsengehandelte Fonds (ETF) in Bitcoin zu investieren. Hinzu kommen die bevorstehende Halbierung (Halving) der Belohnung für das Mining neuer Bitcoins und die damit einhergehende zunehmend deflationäre Tendenz sowie das allgemein optimistische Sentiment auf den Finanzmärkten.
Den positiven Entwicklungen gingen allerdings herausfordernde Zeiten voraus. Vor rund einem Jahr im Januar 2023 lag der Bitcoin-Preis bei rund 20’000 USD. Dies markierte den Beginn einer Erholung für Bitcoin nach einem turbulenten Preisrückgang im Jahr 2022, bedingt durch den Zusammenbruch bedeutender Kryptowährungsprojekte sowie steigenden Zinsen.
Spot-Bitcoin-ETFs
Die Preiserholung von Bitcoin seit Mitte 2023 wurde durch die Aussicht auf Genehmigung von Spot-Bitcoin-ETFs durch die US-Wertpapieraufsicht SEC beflügelt. Anträge für diese ETFs wurden von bedeutenden US-Vermögensverwaltungsgesellschaften wie BlackRock, Fidelity und Grayscale eingereicht. Im Gegensatz zu ihren Vorgängern, die in erster Linie Futures-Kontrakte nutzten, um an den Preisbewegungen von Bitcoin teilzuhaben, verfolgen diese neuen ETFs einen direkten Ansatz, indem sie Bitcoin tatsächlich in Verwahrung haben. Anleger müssen sich nicht mehr mit den Komplexitäten dezentraler On-Chain-Börsen befassen oder mit zentralisierten Kryptowährungsbörsen interagieren, was einen signifikanten Fortschritt bei der Einfachheit des Einstiegs in den Kryptowährungsmarkt darstellt und Handelsbarrieren für private sowie institutionelle Investoren verringert.
Die am 11. Januar in den USA genehmigten Bitcoin-ETFs legten in Rekordtempo an Volumen zu (Abb. 1) und trieben die Kryptowährung am 14. März auf ein neues Allzeithoch von rund 73’750 USD. Der iShares Bitcoin Trust (IBIT) von BlackRock hat in etwas mehr als sieben Wochen ein verwaltetes Vermögen von 10 Mrd. USD erreicht – ein Wert, für den der erste US-amerikanische Gold-ETF mehr als zwei Jahre brauchte. Im Februar avancierte Bitcoin zeitweise zum zweitgrössten ETF-Rohstoff in den USA und übertraf dabei nach Marktkapitalisierung sogar Silber.
Das Halving im April
Ein weiterer historisch bullish wirkender Katalysator steht am Horizont – das Bitcoin-Halving. Geplant um den 20. April dieses Jahres, reduziert das Ereignis die Bitcoin-Blockbelohnungen für Miner von 6,25 BTC auf 3,125 BTC. Beim Bitcoin-Mining werden neue Bitcoins erzeugt und Transaktionen verifiziert, indem leistungs-starke Computer komplexe mathematische Rätsel lösen. Die Halbierung findet etwa alle vier Jahre statt, um das Angebot zu kontrollieren und die Knappheit zu erhöhen, ähnlich wie bei Gold. Während derzeit etwa 900 neue Bitcoins pro Tag geschürft werden, wird das Angebot auf durchschnittlich 450 Bitcoins pro Tag sinken. Historisch gesehen hat sich der Preis von Bitcoin nach Halbierungen tendenziell positiv entwickelt, wobei die Kombination aus begrenztem Angebot und steigender Nachfrage zu erheblichen Kurssteigerungen geführt hat. Dieser Prozess wird sich fortsetzen, bis die Gesamtzahl der im Umlauf befindlichen Bitcoins die Höchstgrenze von 21 Millionen erreicht hat (aktuell rund 19.6 Mio.), was schätzungsweise im Jahr 2140 der Fall sein wird.
Ausblick
Durch die Zulassung der ETFs konnte die SEC den bislang nur eingeschränkt regulierbaren BTC- bzw. Krypto-Handel in ihren Aufsichtsrahmen integrieren und somit Nährboden für nachhaltiges Wachstum schaffen. Das am besten performende Asset der letzten Dekade kann seine Vormachtstellung durch breiter gewonnene Akzeptanz und Zugänglichkeit festigen. Nicht zuletzt sprechen Fundamentaldaten wie das bevorstehende Halving, Kaufdruck vonseiten der ETFs und mögliche Leitzinssenkungen in den kommenden Monaten für weiteren Rücken-wind. Als strategische Portfolioallokation ist eine Investition in Bitcoin nicht nur eine Möglichkeit zur Diversifikation von Systemrisiken, sondern auch eine Investition in eine disruptive Technologie – der Blockchain.
Autor: David Portmann
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